Cameron Jinks

cameron jinks
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Work in Progress

In seiner Serie Work in Progress nimmt Cameron Jinks die typische Männerwelt aufs Korn. Alle nur erdenklichen Vorurteile und Gemeinplätze werden von ihm in Szene gesetzt. Allein der Titel der Serie steht schon symptomatisch für das Thema. Das reicht vom morgendlichen Blick in den Spiegel über Porno, Putzen, das Geheimnis einer Mikrowelle, Handwerk und handfester Streit bis hin zum bierträchtigen Fußballgucken auf dem Sofa oder dem einsamen Gespräch mit der Whiskey-Flasche.

Angeregt durch das mittlerweile weit verbreitete Reality T.V. bewegt sich Cameron Jinks künstlerisch in der Tradition des Tableaus, wobei er sich selbst jeweils als Model nimmt, sein Aussehen über Jahre hinweg immer wieder verändert und die Aufnahmen dann als Szenen zusammenfügt. Was zunächst eher als ironische Dokumentation von Klischees verstanden werden könnte, erweist sich jedoch als ein kritischer Blick auf unsere voyeuristische, ferngesteuerte Gesellschaft. Im Mittelpunkt der Betrachtung von Cameron Jinks stehen weniger die gezeigten Stereotypen von Männerfreundschaften als vielmehr das soziale Miteinander sowie die Frage nach persönlicher Identität. Angesichts der großen Akzeptanz des suggestiven Realitiy T.V. scheint sich die Auffassung auszubreiten, dass eine Änderung des eigenen Lebens schlicht durch die Kopie des Gegenübers, des Anderen möglich sei, was unweigerlich zu einer redundanten Identität und damit zum Verlust von Individualität führt.

Kuratiert / Text:
Dr. Stefanie Lucci

Cameron Jinks lebt und arbeitet in Grossbritannien.


Mehr Arbeiten des Künstlers auf dieser Website.

(Abbildungen: Cameron James)