Guilad Khan

Guilad Khan
Guilad Khan
Guilad Khan

Der reale Horror

Wenn Guilad Khan den realen Schrecken ablichtet, verrutschen die Perspektiven. Seine Fotografien sind mehr als Dokumentationen, sie sind der Lage mit nur einem Bild die ganze Geschichte eines Krieges zu erzählen. In der Weite, die Khan meist durch seine schrägen Sichtachsen aufspannt, ist das Grauen daheim, nicht offensichtlich, nicht plakativ, sondern subtil, sich in den Bezügen einstellend, die sich narrativ zwischen Menschen und Objekten aufmachen.

o etwa, wenn ein kleiner Junge auf einen Soldaten schielt und sich der Betrachter des Fotos fragt, ob dieser Knirps wohl der nächste Kindersoldat oder jugendliche Selbstmordattentäter sein wird. Oder wenn zwei Munitionskörper zu riesigen Protagonisten in einer monumentalen Landschaft werden, wobei die in ihr lebenden Menschen seltsam deplatziert erscheinen. Guilad Khans Bilder sind dabei keineswegs Aufsehen erregend, sie kommen ohne das Moment der Betroffenheit aus, sie brauchen keinen Schockeffekt und gerade deshalb sind sie so spektakulär.

Curated / Text:
Dr. Stefanie Lucci

 

Guilad Khan
*1976, lebt in Bangkok, Thailand and works worldwide


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(Abbildungen: Guilad Khan)